"Söderchens Mondfahrt"
„Söderchens Mondfahrt“ – Söders Mars-Träume: Visionär oder realitätsfremd?


Beim „bayerischen Mondgipfel“ im Deutschen Raumfahrtkontrollzentrum Oberpfaffenhofen zeigte sich Markus Söder in Hochform: In blauer Astronautenjacke ließ er sich von einem Roboter Mars-Schokoriegel servieren, während der ehemalige Apollo-16-Astronaut Charles Duke ihm per Videobotschaft eine signierte Space-Tasse überreichte. Rund 250 Gäste aus Wissenschaft, Industrie und Politik waren gekommen, um über die Zukunft der Raumfahrt zu diskutieren. Für den CSU-Chef war es ein Herzensprojekt: „Seit Kindesbeinen war ich Weltraumfan“, bekannte er. Doch während die Branche jubelt, gibt es auch Kritik – vor allem an der Prioritätensetzung.

„Europas Raumfahrt muss stärker werden!“ – Söder verspricht Milliarden

Söder nutzte den Gipfel, um klare Bekenntnisse abzugeben:

  • Eine Milliarde Euro fließen bis 2030 in Bayerns Raumfahrtbranche, 700 Millionen sind bereits verplant.
  • Die TU München erhielt eine neue Fakultät für Luft- und Raumfahrt, über 250 Start-ups sind entstanden.
  • Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) soll künftig doppelt so viel Geld aus Deutschland erhalten – statt einer Milliarde zwei Milliarden Euro jährlich.
  • Für das Mondkontrollzentrum in Oberpfaffenhofen kündigte Söder eine Aufstockung von 33 auf 60 Millionen Euro an – mit dem Ziel, es später zum Mars-Kontrollzentrum auszubauen.

„Der Mond ist nur ein Zwischenschritt – der Mars ist das Ziel“, betonte der Ministerpräsident. ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher zeigte sich begeistert: „Genau solche Politiker brauchen wir!“

Kritik: „Söder hebt ab – während die Bahn auseinanderfällt“

Doch nicht alle teilen die Euphorie. Markus Büchler, Mobilitätsexperte der Grünen im bayerischen Landtag, spottete über „Söderchens Mondfahrt“:

  • „Während Pendler im Bahn-Chaos stecken und Aufzüge fehlen, redet Söder vom Mars.“
  • „Die Raumfahrt ist wichtig, aber zuerst müssen wir die irdischen Probleme lösen.“

Auch die Partei Deutschland im Gleichgewicht meldete sich zu Wort:
„Wir haben größere Probleme in unserem Land, die zuerst gelöst werden müssen, bevor wir Science-Fiction betreiben.“

Fazit: Visionär oder realitätsfern?

Söders Engagement für die Raumfahrt ist zweifellos ernst gemeint – doch die Frage bleibt: Passt der Timing?

  • Ja, sagen Befürworter: Raumfahrt schafft Jobs, treibt Innovationen voran und sichert Europas Unabhängigkeit.
  • Nein, sagen Kritiker: Während Infrastruktur, Bildung und Soziales leiden, wirkt der Mondgipfel wie ein teures Prestigeprojekt.

Eines ist klar: Söder träumt groß – doch ob die Bürger diese Träume teilen, steht auf einem anderen Blatt.

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